Solidarität mit den Arbeitskämpfen bei Amazon

Das geforderte Arbeitstempo ist fast unmöglich einzuhalten, die Füße und der Rücken schmerzen, die Arbeitsbedingungen sind „flexibel“ und erniedrigend, eben eine echte Hölle[i]! So in etwa fasst die amerikanische Journalistin „Mac McClelland“ nach nur kurzer Verweildauer die Arbeit beim Versandhändler Amazon zusammen.

 

Und das für so niedrige Bezahlung, dass die Leute keineswegs von diesem Geld leben können.

 

So gefällt es den Kapitalisten am besten. Nun stehen dem Amazon-Konzern in Deutschland aber ernsthafte Hindernisse bei der Profiterwirtschaftung im Wege.

 

„Die Beschäftigten erwirtschaften den Umsatz, mit dem Amazon expandiert, doch wann investiert Amazon in seine Mitarbeiter?“, fragte ver.di-Gewerkschaftssekretärin Mechthild Middeke. Damit liegt sie im Grunde richtig. Nur durch den Fleiß der Arbeiter im Amazon-Lager ist es möglich, dass Amazon so schnell und zuverlässig die Waren versenden kann und an jeder Bestellung ein Mehrprodukt kassiert.

 

Die Rechnung bleibt genau so, wie von Karl Marx geschildert. Jede von den Lagerarbeitern eingepackte Artikel erwirtschaftet dem Kapitalisten ein Mehrprodukt, das höher ist als er es dem Arbeiter pro Stück in Lohn vergütet. Je mehr Versandartikel pro Stunde eingepackt und verschickt werden, desto mehr Profit. Je mehr unbezahltes Mehrprodukt pro Stunde beim Verpacken der Ware eingesaugt wird und je geringer der Anteil des Lohnes, den der Kapitalist davon den Lagerarbeitern als Lohn zahlt, desto mehr Profit erhält er.

 

Zudem zeigt sich gerade beim Internetversand der marxsche Fetischcharakter der Ware besonders stark., da beim Käufer der Ware die Illusion entsteht, die Ware lande durch einen Mausklick in seinem Briefkasten. Die gesellschaftliche Arbeit dahinter wird stark verschleiert.Die gesellschaftliche Arbeit hinter den Produkten begegnet dem Käufer nur noch als die fertig verpackte Ware im Briefkasten.

 

Die Gewerkschafterin drückt sich im Sinne der sozialdemokratischen „Sozialpartnerschaft“ aus. Sie nimmt an, der Konzern soll in „Mitarbeiter“ investieren. Für Amazon sind aber diese Menschen nur das Instrument zur Erwirtschaftung eines Mehrproduktes. Wenn ein Instrument kaputt ist, kann man es immer wegwerfen und durch ein gleichwertiges ersetzen – so der Handlungszwang der Kapitalisten.

 

Auch in Deutschland fördern die Institute des bürgerlichen Klassenstaates die hohen Profite der Konzerne. 2011 zwang Amazon Erwerbslose 2 Wochen kostenlos, dann für eine niedrige Bezahlung Weihnachtsgeschenke einzupacken. Das geschah alles unter dem Druck der Behörden, denn die nicht gefügige Erwerbslosen werden sanktioniert[ii].

 

Wozu sollte ein Kapitalist „in Mitarbeiter investieren“?! Hofft die Frau Middeke etwa beim Amazon-Betreiber Gewissensbisse zu erwecken?

 

Natürlich eine Illusion. Möglich ist aber, im Sinne der Arbeiter das Verhältnis zwischen Profit und Lohn zugunsten der Arbeiter zu verbessern. Durch den Arbeitskampf ist es möglich, die Kapitalisten zum nachgeben zu zwingen und Schritt für Schritt die Bezahlung und die Arbeitsbedingungen zu verbessern, da ihnen Streiks die Bilanzen noch stärker verhageln.

 

Seit längerer Zeit werden die Amazon-Lager bestreikt. Auch am Montag haben 400 Arbeiter von Amazon in Leipzig ihre Arbeit niedergelegt, gleichzeitig streikten in Leipzig ca. 100 Arbeiter aus dem Einzelhandel. Betroffen waren die Real-Märkte und einige andere Einzelhändler. Am Dienstag streikten auch die Arbeiter in beiden Amazon-Verteilungszentren in Bad Hersfeld.

 

Bis jetzt hat der US-Konzern alle Verhandlungen abgelehnt.

 

Ver-di-Sekretär Heiner Reimann äußerste sich dazu im Interview an „Der Spiegel“ wie folgt: „Ich würde mich an Amazons Stelle nicht darauf verlassen, vor Weihnachten alle Kundenversprechen einhalten zu können.“

 

Das ist die richtige Einstellung! Gerade zur Weihnachtszeit tut das den Kapitalisten von Amazon richtig weh. Nur wir Arbeiter schaffen Werte! Kraft und Mut den Amazon-Arbeitern für ihre Ziele, bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne, zu kämpfen!

 

Die KI



[i]
http://m.motherjones.com/politics/2012/02/mac-mcclelland-free-online-shipping-warehouses-labor

[ii]http://www.gegen-hartz.de/nachrichtenueberhartziv/hartz-iv-amazon-skandal-weitet-sich-aus-609033.php

 

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