Persönliche Stellungnahme

Vor einiger Zeit hatte ich ein Gespräch mit M. und A. wegen meiner Beteiligung an der Kommunistischen Initiative. Neben meinen Motiven, warum ich mich in der KI engagiere, war das zentrale Gesprächsthema ob die Mitarbeit in der KI meiner Mitgliedschaft in der DKP im Wege steht oder sich gar „kontraproduktiv“ verhält.

Es handelt sich bei der KI – wie der Name schon sagt – um eine Initiative und nicht um eine Organisation, die in Konkurrenz zu anderen Organisationen mit kommunistischem Anspruch steht.
Sicherlich ist die Kritik an der DKP hart, vielleicht auch in manchen Punkten nicht schlüssig, dennoch wird die DKP als die formell stärkste kommunistische Kraft im Aufruf beschrieben. Andererseits sind die Kritikpunkte, z.B. das Anbiedern an die Linkspartei, auch von mir längst z.B. innerhalb meiner DKP-Gruppe bekannt gemacht worden. Meine Kritik, die ich an aktuellen politischen Fragen der DKP habe und die mit dem Aufruf der KI konform gehen, ist keine Neuheit.

Natürlich halte ich mich an die Mehrheitsverhältnisse und verstoße nicht gegen Parteiprinzipien, was aber nichts daran ändert, dass ich meine Meinung (wie im DKP-Statut Artikel 2 auf S. 3 bis 5 formuliert) offen bekannt gebe.
Trotz meiner Kritiken an der DKP ist es kein Fehler meinerseits Mitglied in der Partei zu sein, da meine aktive Teilnahme durchaus für die Entwicklung der DKP fruchtbar sein kann. Da ist ein Mitwirken innerhalb der KI durchaus von Vorteil, weil es die Vernetzung aller Kommunisten in Deutschland – unabhängig ihrer Organisation – auf klarer Grundlage ermöglicht.
Im ersten Informationsbulletin steht unmissverständlich:
„Niemand wird aufgefordert, seine Partei oder Organisation zu verlassen. Ein gleichzeitiges Arbeiten in der ‚Kommunistischen Initiative’ würde die Position der organisierten Genossinnen und Genossen in der Auseinandersetzung mit dem (immer noch) dominierenden Revisionismus stärken und helfen, gemeinsam in die Klassenauseinandersetzungen mit klaren Positionen einzugreifen sowie revolutionäre, marxistisch-leninistische Perspektiven zu entwickeln. Dabei kann die einzige Zukunft für Kommunisten in der BRD doch nur in der langfristig angelegten Formierung einer einheitlichen, marxistisch-leninistischen Kommunistischen Partei liegen.“
Die Tatsache, dass viele der Interessenten Mitglieder der DKP sind, zeigt doch, dass wir keine radikale Anti-DKP-Position vertreten, wie es z.B. Parteien aus dem maoistischen Spektrum tun.
Meine Arbeit innerhalb der DKP ist durch mein Wirken in der KI in keiner Weise geschmälert worden. Ich nehme an den MVs und KVs regelmäßig teil, zahle meine Mitgliedsbeiträge, ich organisiere Bildungsabende in meiner Gruppe mit und werde mich am UZ-Pressefest beteiligen.
Leider verliert die Partei mehr und mehr Mitglieder und kann kaum Neue gewinnen. Auch die Situation der UZ ist suboptimal und nur ein Teil der Mitglieder beteiligt sich aktiv am Parteileben, diese Probleme bestehen in der DKP auch ohne die KI. Den Beitrag, den ich in der KI leiste, sehe ich daher auch als Beitrag gegen die genannten Probleme und erschließe für die DKP Bereiche, in denen sie (bisher) nicht präsent ist.

Ich möchte zum Schluss anmerken, dass z.B. Leo Mayer in der Europäischen Linkspartei (in denen offene Sozialdemokraten und Trotzkisten mitwirken!) beteiligt war. Warum wurde dies nicht von der DKP kritisiert und warum bekam Leo Mayer keine Probleme damit?

Mit kommunistischem Gruß, Michael

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