Katyn: Wird der Mechanismus der Fälschung von Dokumenten wieder in Gang gesetzt?

von KKE deutsch zu Katyn, veröffentlicht am 4. 9. 2010; e-mail: cpg@int.kke.gr

Kommentar der Tageszeitung Rizospastis, Zei- tung des ZK der KKE, zu den Aussagen des russi- schen Außenministers Sergei Lawrow über die Ereignisse in Katyn.
Am 2. September hat der Außenminister Russlands Sergei Lawrow Polen besucht, wo er Gespräche mit dem polnischen Außenminister Radoslaw Sikorski geführt hat. „Der Präsident Dimitri Medwedew beschäftigt sich persönlich mit der Untersuchung der Ereignisse in Katyn“, erklärte Sergei Lawrow u.a. und fügte hinzu, der Präsident habe die Veröffentlichung von mehreren Dokumenten angewiesen, während die entsprechenden Vorbereitungen dafür schon im Gang seien, ohne weitere Erklärungen zu geben.
Kurz vor dieser Aussage hat Viktor Iljuchin, der ehemalige Staatsanwalt und Abgeordnete der Staatsduma von der KPRF, den Mechanismus der Fälschung von Dokumenten in den Russischen Archiven enthüllt, dessen Ziel die Diffamierung der Führung der UdSSR und der Kommunisti- schen Partei während des zweiten Weltkrieges war. Viktor Iljuhin hat diese Frage auch im russi- schen Parlament gestellt, dennoch hat er keine ernsthafte Antwort erhalten.
Nach Lawrows Aussagen muss man sich fragen, ob die russische Regierung und insbesondere Präsident Medwedew beabsichtigen, den Mechanismus der Fälschung von Dokumenten wieder in Gang zu setzen, um jene Auffassung der Ereignisse, die zum ersten Mal von Goebbels präsen- tiert wurde, zu rechfertigen.

Alles ist zu erwarten nach der diesjährigen Preisverleihung des polnischen Regisseurs A. Wajda, der die nazistische Version der Ereignisse verfilmt hat. Die Aussagen Lawrows fallen mit dem Einsatz des russischen Kapitals zusammen, in Polen ein- zudringen und einen größeren Anteil an dem EU-Markt zu gewinnen. Zudem streben die Kapita- listen in Polen an, anhand des EU- Energiechartavertrags von den Pipelines des russischen Gazprom in Polen zu profitieren.
Man fragt sich: wie lange wird die russische Regierung sich bloßstellen, um die politischen und wirtschaftlichen Ziele des Kapitals zu erreichen? Ist ein Ende dieses abschüssigen Weges abzusehen, der die antikommunistische und antisowje- tische Hysterie in der EU, in der OSZE, im Europarat und der anderen „Institutionen“ schürt, wo ein antikommunistischer Beschluss und Memorandum dem anderen folgt?
Fördert diese Stellungnahme Russlands oder nicht die antikommunistische Strömung, die wie ein Bumerang zurückkommt, wenn man die Ansprüche der Baltischen Länder gegenüber Russ- land in Betracht zieht?

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