Imperiales Storytelling: Iran würde Nindscha- Armeen ausbilden

Voltaire Netzwerk | 2. April 2012

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Im vergangenen Monat hatte die atlantische Reuters Nachrichtenagentur einen fotografischen Bericht von Caren Firouz veröffentlicht und ein Video mit dem Titel “Tausende von Ninja-Frauen trainieren, um Mörder des Iran zu werden” [1]. Das Ausüben des Nindschutsu, einer japanischen Kampfkunst, wurde als zu einer Eliteeinheit von Mörderinnen zugehörig vorgestellt, die “fähig sind, Feinde des Iran im Nahkampf anzugreifen“.

Die Nachricht wurde dann wiederholt ohne Überprüfung durch viele westliche Medien aufgegriffen, welche hocherfreut, in Übereinstimmung mit den Anforderungen des offiziellen storytellings, so das Bild einer “feindlichen” Islamischen Republik verstärken konnten.

Jedoch waren es in der Realität Frauen, für die diese populäre Kampfkunst in Iran eine Erholung ist, wie es Karate oder Judo auf der ganzen Welt für viele Praktiker sein kann [2]. Der Reuters Journalist hatte sie gefragt, was sie tun würden, wenn ihr Land angegriffen würde und hatte ihre patriotischen Antworten benützt, um sie als Mörderinnen “im Dienst des Regimes” abzukanzeln.

Nach den Protesten von vielen iranischen Medien hatte die Nachrichtenagentur akzeptiert, den Titel zu ändern [3] und den Bericht zu ändern, aber abgelehnt, sich zu entschuldigen. Die Athleten und der Club haben daher beschlossen, die Agentur auf üble Nachrede zu verklagen und die iranischen Behörden den Journalisten der Agentur ihre Akkreditierung entzogen.

Der Büro-Chef von Reuters hat den Fehler, als “schwere Störung” anerkannt. Ihm zufolge hat die Agentur bereits eine interne Untersuchung eingeleitet und die erforderlichen Maßnahmen ergriffen, um die Wiederholung solcher “Fehler” zu vermeiden.

Aber während diese Nachricht durch die Tatsachen entkräftet wurde und Reuters ein Korrigendum an seine Abonnenten gesendet hatte, geht der Mythos von iranischen “Nindscha-Killer” Frauen weiter. Er wird vor allem von TV5 Monde [4] und Le Monde.fr [5] verbreitet.

Wie die von den westlichen Medien und jener der Golfregion karikierte Berichterstattung über die Syrien-Krise gezeigt hat, handelt es sich nicht um einen Einzelfall des ansonsten gesunden Medien-Apparates, sondern um groteske Illustration eines Informationssystems, in dem die Realität der Tatsachen jetzt systematisch zugunsten der „Kriegsgeschichten“ geopfert wird. [6]

Übersetzung
Horst Frohlich

Quelle: http://www.voltairenet.org/Imperiales-Storytelling-Iran-wurde

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