Die Entfremdung des Arbeiters vom Produkt der Arbeit und die Verdinglichung der sozialen Beziehungen

von Otto Finger

»Karl Marx unterscheidet vier Seiten der entfremdeten Arbeit – die Entfremdung des Arbeiters vom Produkt, die Entfremdung in der Arbeit selbst, die Entfremdung von der Gattung und die Entfremdung des Menschen vom Menschen –, und an jeder dieser Seiten der Entfremdung deckt er für die kapitalistische Produktionsweise charakteristische Widersprüche auf. Ja, sie erscheinen letztendlich nur als verschiedene Daseinsweisen des grundlegenden Widerspruchs dieses Systems, nämlich desjenigen zwischen gesellschaftlicher Produktion und privater Aneignung. Die Marxsche Analyse ist dabei gekennzeichnet nicht allein durch ein tiefes theoretisches Eindringen in das Wesen dieser Produktionsweise, sondern auch durch die fassbare, an die Anschauung appellierende, die greifbare Erscheinungsform einbeziehende Verurteilung des Kapitalismus.«

Die Verwandlung des Arbeiters in eine Ware

»Marx geht, wie er betont, von einem „gegenwärtigen Faktum“ aus. Es ist die Tatsache der folgenden Widerspruchsbeziehungen: „Der Arbeiter wird um so ärmer, je mehr Reichtum er produziert, je mehr seine Produktion an Macht und Umfang zunimmt. Der Arbeiter wird eine umso wohlfeilere Ware, je mehr Waren er schafft.“ [1/70] –

Als allgemeine soziale Widerspruchsqualität, als Widerspruch zwischen Dingen und Menschen, vergangener und lebendiger Arbeit, wie ihn der Kapitalismus erzeugt, als übergreifenden Vorgang der Verselbständigung der Welt der Dinge gegen die Welt des arbeitenden Menschen, als Tendenz zur Aufhebung der menschlich-sozialen Aktivität in der scheinbaren Selbsttätigkeit der Sachen, diesen ganzen kapitalistischen Widerspruchsprozess der Verdinglichung gesellschaftlicher Verhältnisse fasst Karl Marx hier so zusammen: „Mit der Verwertung der Sachenwelt nimmt die Entwertung der Menschenwelt in direktem Verhältnis zu. Die Arbeit produziert nicht nur Waren; sie produziert sich selbst und den Arbeiter als eine Ware … [2/71] –

Die Frage danach, wie es hierzu kommen könne, zur „Entwertung der Menschenwelt“, der Verwandlung des Arbeiters in eine Ware, die zu kaufen und zu verkaufen ist, beantwortet Karl Marx so: „Dies Faktum drückt weiter nichts aus als: Der Gegenstand, den die Arbeit produziert, ihr Produkt tritt ihr als ein fremdes Wesen, als eine von dem Produzenten unabhängige Macht gegenüber.“ [3/72]

Diesen Vorgang der Verdinglichung untersucht Marx im „Kapital“ auf dem Boden einer vollständigen Analyse der in der kapitalistischen Warenwirtschaft enthaltenen Widersprüche zwischen Gebrauchs- und Tauschwert, konkreter und abstrakter Arbeit sehr viel umfassender. Aber der zitierte Grundgedanke der „Manuskripte“ wird im „Kapital“ wieder aufgenommen. Im Abschnitt über den Fetischcharakter der Ware im 1. Kapitel des ersten Bandes des Kapitals heißt es: „Ihre eigne gesellschaftliche Bewegung besitzt für sie (die „Produktionsaustauscher“, also Produzenten, deren Arbeitsergebnisse die Warenform angenommen haben und sich nur über den Wert miteinander austauschen, O. F.) die Form einer Bewegung von Sachen, unter deren Kontrolle sie stehen, statt sie zu kontrollieren.“-

Ferner: „Gebrauchsgegenstände werden überhaupt nur Waren, weil sie Produkte von einander unabhängig betriebener Privatarbeiten sind. Der Komplex dieser Privatarbeiten bildet die gesellschaftliche Gesamtarbeit. Da die Produzenten erst in gesellschaftlichen Kontakt treten durch den Austausch ihrer Arbeitsprodukte, erscheinen auch die spezifisch gesellschaftlichen Charaktere ihrer Privatarbeiten erst innerhalb dieses Austausches. Oder die Privatarbeiten betätigen sich in der Tat erst als Glieder der gesellschaftlichen Gesamtarbeit durch die Beziehungen, worin der Austausch die Arbeitsprodukte und vermittelst derselben die Produzenten versetzt. Den letzteren erscheinen daher die gesellschaftlichen Beziehungen ihrer Privatarbeiten als das was sie sind, d. h. nicht als unmittelbar gesellschaftliche Verhältnisse der Personen in ihren Arbeiten selbst, sondern vielmehr als sachliche Verhältnisse der Personen und gesellschaftliche Verhältnisse der Sachen.“ [4/73]

Wir haben es hier selbstredend mit einer vertiefteren Analyse als in den „Manuskripten“ zu tun; der Akzent liegt nunmehr bei dem Kenntlichmachen der Verdinglichung und Versachlichung als eines objektiven Scheins dieser Produktionsweise. Die Produzenten nehmen die gesellschaftlichen Verhältnisse für das, was sie sind, als sachliche Verhältnisse, worin ihr menschlich soziales Wesen verschwindet. Dass sie sie aber so nehmen, drückt die reale Ohnmacht der Produzenten und die reale Herrschaft der kapitalistischen Eigentümer aus. –


Den Grundgedanken dieser Einsicht enthalten die „Manuskripte“. Er gehört zum Grundbestand sowohl der reifen Marxschen Ökonomie wie auch der marxistisch-leninistischen Theorie der Revolution: Die Revolution der Arbeiterklasse beseitigt genau diese Verkehrung von „Menschenwelt“ und „Sachenwelt“. Nicht, indem sie sich über Natur und materielle Bedingungen jeder Produktion durch irgendeinen idealistischen Kraftakt hinaushebt. Wohl aber, indem sie es einer Minderheit von Ausbeutern ein für allemal unmöglich macht, mit der von ihnen angeeigneten „Sachenwelt“ die „Menschenwelt“ zu erschlagen, d. i. dem Gesetz der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen zu unterwerfen. –

Die Revolution beseitigt jenen Zustand, den Marx im „Kapital“ als eine Gesellschaftsformation kennzeichnet, „worin der Produktionsprozess die Menschen, der Mensch noch nicht den Produktionsprozess bemeistert“ [5/74]. –

Nicht übersehen werden darf hierbei allerdings, dass sich in den „Manuskripten“ in der Formulierung dieses Grundgedankens von der Entfremdung der Produktion vom Produzenten noch Reste Feuerbachscher Anthropologie und Ansätze eines abstrakten Humanismus finden. Sie boten der Marxfälschung die Ausgangspunkte für die vielfältigen Versuche zur Verdeckung des Klassenstandpunktes der „Manuskripte“. Hinzu kommt, dass Marx hier, am Beginn seiner politisch-ökonomischen Theorie stehend, das konkret-historische, an kapitalistisches Eigentum gebundene Wesen der Entfremdung zwar kenntlich macht, aber naturgemäß die ökonomische Komplexität dieser Erscheinung, die Konkretheit der gesellschaftlichen Produktionsprozesse nicht so umfassend aufhellt wie im „Kapital“.

Karl Marx stellt als Fazit aus der Tendenz zur Verschmelzung aller Eigentumsformen in die kapitalistische, insbesondere der Verwandlung von Grundbesitz in Kapital zur Herrschaft des Kapitals, gereinigt „von aller politischen Tinktur“, zur Herrschaft nicht bloß über die Arbeiter, sondern auch die Eigentümer, fest: Hiermit trete an Stelle des mittelalterlichen Sprichworts „nulle terre sans seigneur“ (kein Acker ohne Lehnsherrn) das moderne „l’argent n’a pas de maître“ (das Geld hat keinen Herren). Daran knüpft er die Bemerkung, dass hierin „… die ganze Herrschaft der totgeschlagenen Materie über den Menschen ausgesprochen ist.“ [6/75]

Die Marxfälschung knüpft an solche und ähnliche Sätze – beispielsweise auch über den von der Natur, die in Abstraktion vom Menschen nichts sei – gern Spekulationen über das Fortwirken idealistischer, auch subjektiv- idealistischer Motive im Marxschen Denken. Etwa der Art: Marx geht aus vom fatalen Faktum des Sieges der Materie über den Geist, das sei gerade das Wesen von Verdinglichung, von Herrschaft der Ökonomie über die Geschichte, Kommunismus ist dann eine solche Wiedergewinnung des Menschen, worin erneut der Geist über die Materie siegt. Oder: Natur existiere für Marx bloß als „Material“ von Praxis, sei also keine „ontologische“ Gegebenheit, also vom menschlichen Bewusstsein und menschlicher Aktivität unabhängige Größe. Mit solcher Vertreibung der bewusstseinsunabhängigen Realität aus dem Marxschen Denken wird dann selbstredend auch der materialistische Boden der Revolutionstheorie infrage gestellt. Und auch so kommt es zu vielfältigen, sich auf Marx berufenden „Kritischen Theorien“, die von Revolutionen, Veränderung usf. reden, obzwar sie wirkliche Veränderung gerade dadurch ausschließen, dass ihnen Umwälzung als Effekt des „kritischen“ Denkens, der bloßen Bewusstseinsänderung erscheint.

Tatsächlich lässt sich, gerade anhand der Marxschen Analyse der entfremdeten Arbeit, zeigen, dass es schon dem jungen Marx um alles andere als eine abstrakte Dialektik der Praxis, ein abstraktes Wechselbild von menschlicher Subjektivität und außermenschlicher Objektivität oder gar nur um Dialektik von Idee und Natur geht.

Dies zeigt sich ganz augenfällig schon daran, dass hier Marx nicht von der Verdinglichung. Oder der Vergegenständlichung, oder der Entfremdung des Menschen, sondern des Arbeiters spricht. Das ist der rote Faden des ganzen Manuskripts, Aufhellung der wirklichen Lage des Arbeiters, der historischen Bedingungen, ökonomisch-sozialen Voraussetzungen dieser Lage und schließlich des kommunistischen Weges ihrer Aufhebung.

Innerhalb dieses übergreifenden Zusammenhangs finden sich Gedanken, die über den Kapitalismus, wie eben betont, in kommunistischer Richtung hinausführen. Im Kommunismus, der Gesellschaftsformation der Aufhebung der Klassengegensätze, wird es in der Tat sinnvoll, von dem Menschen zu sprechen. Jetzt dient dieser Begriff nicht dazu, die Realität der Klassengegensätze in der vorkommunistischen Geschichte zu verschleiern, sondern drückt gerade eine weltgeschichtliche neue Realität und Qualität der gesellschaftlichen Entwicklung aus, eben ihre Fortentwicklung jenseits der Schranken der Klassenspaltung.

Weiterhin finden sich in diesem Manuskriptteil Gedanken, die, als „verständige Abstraktionen“, von gemeinsamen Merkmalen aller Geschichte, Gemeinsamkeiten aller Gesellschaftsstufen sprechen: Es ist stets und wird stets sein eine Geschichte des produzierenden Menschen. In diesem ganz allgemeinen Sinne, der überhaupt nichts mit anthropologischer Verwischung des Klassenwesens aller sozialen Prozesse in der bisherigen Geschichte – zu tun hat, finden wir selbstredend auch im „Kapital“ Aussagen über den Menschen und die menschliche Arbeit. Im fünften Kapitel des 1. Bandes des Kapitals definiert Marx Arbeit als „… Prozess zwischen Mensch und Natur, ein Prozess, worin der Mensch seinen Stoffwechsel mit der Natur durch seine eigne Tat vermittelt, regelt und kontrolliert.“ [7/76]

In der gleichen allgemeinen Betrachtung unterscheidet Marx in den „Grundrissen“ als Subjekt jedes Produktionsprozesses die Menschheit von der Natur als seinem Objekt. Es gibt solche allgemeinen Bestimmungen der Produktion, die alle Epochen miteinander gemein haben. Marx vermerkt als Beispiel, dass überhaupt keine Produktion denkbar ohne Produktionsinstrumente, und sei es auch nur die menschliche Hand, ferner, dass keine Produktion möglich ohne aufgehäufte Arbeit, und sei es auch nur die in der Hand des Wilden durch Übung aufgehäufte Fertigkeit.

Der wissenschaftlich entscheidende, wissenschaftlich produktive, zu konkreten Einsichten in gesellschaftliche Entwicklungsprozesse führende Gesichtspunkt ist jedoch gerade das Vordringen von diesen allgemeinen Bestimmungen zu den besonderen, die Unterscheidung von dem Allgemeinsten. Marx verdeutlicht das Gemeinte mit dem Hinweis auf die Sprachenwelt: „… allein, wenn die entwickelsten Sprachen Gesetze und Bestimmungen mit den unentwickelsten gemein haben, so muss gerade das, was ihre Entwicklung ausmacht, den Unterschied von diesem Allgemeinen und Gemeinsamen, die Bestimmungen, die für die Produktion überhaupt gelten, müssen grade gesondert werden, damit über der Einheit … wesentliche Verschiedenheit nicht vergessen wird.“ [8/77] Marx betont daher, dass es ebensowenig eine Produktion im Allgemeinen gibt, wie allgemeine Produktion. Wirkliche Produktion ist in der doppelten Beziehung stets besonders, da sie bestimmter Produktionszweig oder Produktion auf bestimmter geschichtlicher Stufe ist.«

Dialektik der entfremdeten Arbeit – Abbild der kapitalistischen Realität

»Im Zentrum der „Manuskripte“ steht in diesem Sinne die Analyse der Arbeit auf bestimmter historischer Entwicklungsstufe der Produktion, die entfremdete als die vom Kapital ausgebeutete und beherrschte Arbeit. Ihren Widerspruchscharakter verdeutlicht er mit dem Hinweis darauf, dass in ihr die Verwirklichung und Vergegenständlichung nur als Entfremdung möglich ist, die den Arbeiter knechtet und verelendet. Marx zeigt, wie in ihr Verwirklichung und Entwirklichung des Arbeiters zusammenfallen; Vergegenständlichung nur als Verlust des Gegenstandes geschieht; Aneignung nur als Entäußerung vor sich geht. –

Und Karl Marx macht klar, dass diese Widerspruchsbestimmungen, diese Dialektik der entfremdeten Arbeit, diese Einheit widersprechender Seiten in ihr nur gedankliches Abbild der kapitalistischen Realität ist. –

Es ist empirisch vorhandene, in den Werken der klassischen bürgerlichen Ökonomie beschriebene und verallgemeinerte, von Marx auf den materialistisch-dialektischen und proletarisch-kritischen Begriff gebrachte Praxis des Kapitalismus. Marx bezieht gerade diese Praxis, die handgreiflichen Zustände und Ergebnisse kapitalistischer Warenwirtschaft unmittelbar in die Analyse ein.

Was für einen Augenblick lang wie eine bloß begriffsdialektische Erörterung über Entfremdung anmuten konnte, erweist sich sofort als Resultat der theoretischen Verarbeitung kapitalistischer Wirklichkeit: „Die Verwirklichung der Arbeit erscheint so sehr als Entwirklichung, dass der Arbeiter bis zum Hungertod entwirklicht wird. Die Vergegenständlichung erscheint so sehr als Verlust des Gegenstandes, dass der Arbeiter der notwendigsten Gegenstände, nicht nur des Lebens, sondern auch der Arbeitsgegenstände, beraubt wird. Ja, die Arbeit selbst wird zu einem Gegenstand, dessen er nur der größten Anstrengung und mit den unregelmäßigsten Unterbrechungen sich bemächtigen kann. Die Aneignung des Gegenstandes erscheint so sehr als Entfremdung, dass, je mehr Gegenstände der Arbeiter produziert, er um so weniger besitzen kann und um so mehr unter die Herrschaft seines Produkts, des Kapitals, gerät.“ [9/78] –

Die Charakteristik dieser für den Arbeiter so verhängnisvollen Widerspruchsdialektik, dieses Zusammenfallen der widersprechenden Pole im Produktionsprozess selbst, nimmt Marx in immer neuen Ansätzen mit stets konkreten Entlarvungen des Elends der Arbeiter vor.

Diese unterschiedenen Ansätze, die unterschiedenen Aspekte, in denen die Entfremdung des Arbeiters im Kapitalismus sich seinem proletarischen Kritiker darstellt, kreisen alle um einen Kern: Ohnmacht des Arbeiters und Macht des Kapitalisten. Es ist ein seinem Wesen nach politischer Kern, auf den Marx hinzielt. Deshalb ist festzuhalten: In erster Annäherung stellt Marx durchaus schon in den „Manuskripten“ die Machtfrage, also die politische Kernfrage der Theorie der Revolution und des ganzen Marxismus-Leninismus. Dass diese Frage hier noch vergleichsweise abstrakt aufgeworfen wird, versteht sich von selbst: Wir befinden uns am Beginn einer theoretischen Entwicklung, die ihren ersten konkreten Abschluss – die Bestimmung also der konkreten politisch-sozialen Maßregeln für die erfolgreiche sozialistische Revolution – im „Manifest der Kommunistischen Partei“ findet. Und die aber auch in der Periode nach dem „Manifest“, in Übereinstimmung mit den Erfahrungen des politischen Klassenkampfes bis auf den heutigen Tag durch die Parteien und Theoretiker der Arbeiterklasse weiter ausgearbeitet wurde.

Wir verweisen noch auf einen der, wie uns scheint, besonders aktuellen Ansätze von Marx in den „Manuskripten“ zur Aufhellung der Widerspruchsdialektik der entfremdeten Arbeit. Er verweist darauf, dass der Arbeiter auch im folgenden Sinne umso ohnmächtiger und ärmer wird, je mehr er sich „ausarbeitet“, je mächtiger also die fremde, gegenständliche Welt wird: Es kommt zur Verarmung seiner „inneren Welt“; immer weniger „gehört ihm zu eigen.“ [10/79] –

Ferner: der Arbeiter würde um so wertloser, je mehr Werte er schaffe. Er werde umso unwürdiger, je mehr er schaffe. Der Arbeiter werde umso missförmiger, je geformter sein Produkt. Er werde umso barbarischer, je zivilisierter sein Gegenstand. Der Arbeiter werde umso geistloser und „Naturknecht“, je geistreicher die Arbeit. Und Marx setzt die Serie dieser ganz anschaulichen Widerspruchsverhältnisse fort, auch, um die Verschleierung der Entfremdung durch die bürgerlichen Ökonomen bloßzustellen. Sie verbergen, wie Marx zeigt, die Entfremdung nicht zuletzt dadurch, dass sie nicht das „unmittelbare Verhältnis zwischen dem Arbeiter (der Arbeit) und der Produktion“ betrachten. [11/80]«

Die bürgerlichen Ökonomen verschleiern die Entfremdung

»Die bürgerliche Ökonomie vernachlässigt dieses unmittelbare Verhältnis, worin die Entwürdigung stattfindet, um sie zuzudecken mit den Ergebnissen eben dieser die Arbeiter entwürdigenden Arbeit. Die schönen Resultate der Arbeit – vom Kapitalisten angeeignet und genossen – sollen die hässlichen Bedingungen ihrer Erzeugung verbergen. Es ist die Einseitigkeit im Blickwinkel jenes Ideologen, für den selbstverständlich – solange die Arbeiter sich nicht organisieren und zu kämpfen beginnen – nur die schöpferische, positive Seite der Arbeit, nicht aber ihre zerstörerische, negative erscheint.

Es ist Borniertheit und brutale Parteinahme für die Kapitalistenklasse in einem. In der bürgerlichen Ideologie erscheint das Massenelend – das physische, das moralische, das intellektuelle – der Arbeitenden noch immer als so etwas wie ein notwendiger Preis, den die Menschheit entrichten müsse, um Kultur, Zivilisation, Wissenschaft voranzubringen.

Der Zweifel an dieser barbarischen Ausbeuterideologie wird erst in dem Maße unter Theoretikern der Bourgeoisie selbst wach, wie mit der Entwicklung der Welt des Sozialismus nicht allein stürmischer Fortschritt auf jedem Gebiet menschlicher Kultur gerade auf dem Boden der Freiheit und der Würde, der Macht und der Bewusstheit des Arbeiters praktiziert wird, sondern diese Alternative zum Kapitalismus den Kampf der Arbeiterklasse für ihre Lebensrechte immer nachhaltiger ermutigt und befördert. – Marx setzt also auch mit direktem ideologiekritischem Angriff auf die bürgerliche Ökonomie die Reihe der Widerspruchsverhältnisse fort: Während die Arbeit „Wunderwerke“, Paläste, Schönheit, Geist für die Reichen erzeuge, produziere sie „Entblößung“, Höhlen, Verkrüppelungen, Blödsinn, Kretinismus für den Arbeiter. Und die Ersetzung der Arbeit durch Maschinen „wirft einen Teil der Arbeiter zu einer barbarischen Arbeit zurück und macht den andren Teil zur Maschine.“ [12/81]«

Die Widerspruchsverhältnisse der imperialistischen Welt existieren fort

»Wer wollte bestreiten, dass alle diese Widerspruchsverhältnisse in der imperialistischen Welt fortexistieren? Sie bestehen teils direkt in der von Karl Marx gegeißelten Weise (so in den vom Monopolkapital, speziell den USA abhängigen sogenannten „unterentwickelten“ Ländern), teils in modifizierter, durch die moderne industrielle Entwicklung veränderter Gestalt weiter. –

Für die Gruppe der hochentwickelten kapitalistischen Länder gilt zwar beispielsweise nicht mehr der Gegensatz zwischen „Palästen“ für die Reichen und „Höhlen“ für die Arbeiter in genau jener Form, wie sie die Industriestädte Englands im 19. Jahrhundert boten. Gleichwohl ist der Widerspruch zwischen den für die Masse der Arbeiter und Angestellten in modernen Industriezentren des Kapitalismus errichteten neuzeitlichen „ Wohnmaschinen“ auf der einen Seite und den mit höchstem Raffinement, schamlosester Verschwendung ausgestatteten Luxusvillen der Reichen von heute, der Konzernherren, der Großaktionäre, der Bankgewaltigen auf der anderen Seite nur die Reproduktion des von Karl Marx beschriebenen auf höchster Stufenleiter. –

Die „Höhlen“ von heute dienen wesentlich dem Zweck, die Ausbeutungsfähigkeit der Arbeitskraft unter gewandelten Bedingungen in einer Art zu garantieren, die für die Kapitalisten möglichst „rationell“ und wohlfeil ist. Die „Paläste“ von heute dienen wesentlich dem Zweck, den parasitären Konsum der winzigen Schicht von Monopolherren zu garantieren.

Selbstredend ist hierbei nicht zu übersehen, dass all das, was selbst auf diesem einen einzigen Gebiet – dem Gebiet des neuzeitlichen Wohnens – im Kapitalismus an wirklichen Fortschritten im Lebensinteresse der Werktätigen erreicht worden ist, entschieden ein Resultat des zähen und unaufhörlichen Kampfes der Werktätigen, fortschrittlicher Gewerkschaften, der marxistisch-leninistischen Parteien ist.

Freilich vermögen diese Kämpfe und seine Resultate innerhalb der imperialistischen Gesellschaft und solange sie ihr Wirtschafts- und Herrschaftssystem nicht sprengen, am Wesen des genannten Widerspruchs, am Klassencharakter auch des Gegensatzes von „Palästen“ und „Höhlen“ nichts zu verändern.

Es besteht durchaus noch fort, was Karl Marx über die kulturelle und geistige Entwürdigung des arbeitenden Menschen sagt.

Die sinnreichsten Erfindungen von heute, Computer, Automaten, moderne Massenkommunikationsmittel, von durchaus „geistreicher“ intelligenz-intensiver Arbeit der Werktätigen geschaffen: In den Händen des Monopolkapitals sind sie ebenso viele Waffen seines Klassenkampfes gegen die Arbeiter, Werkzeuge der geistlosen Manipulation, der Massenverbreitung von Kulturlosigkeit, Brutalität, geistiger Finsternis.

Und auch hierfür gilt: Wenn dieses ganze mit höchster technischer Perfektion arbeitende imperialistische System zur ideologischen Deformation des Werktätigen, zur möglichst willen- und reibungslosen Einfügung des werktätigen Menschen in die Mechanismen der letzten Ausbeuterwirtschaft, wenn also dieses System keineswegs so funktioniert, wie es seine Konstrukteure und Benutzer bezwecken, dann wiederum und in erster Linie aus diesen beiden Gründen: Die kommunistischen Parteien und alle demokratisch-antiimperialistischen Kräfte bieten ihm Paroli, sie leisten der ideologischen Diktatur des Imperialismus tausendfachen und stets erfolgreicheren Widerstand.

Wir erkennen anhand der eben erörterten Aussagen erneut: Das Konkret-historische der von Karl Marx untersuchten Entfremdung liegt in der Analyse von Arbeit, die ihre eigne Ohnmacht und die Übermacht ihres Produkts, des Kapitals über sie erzeugt. –

Wörtlich heißt es bei Marx: „… um so mächtiger die Arbeit, um so ohnmächtiger der Arbeiter.“ [13/82] Ferner: „Die Entäußerung des Arbeiters in seinem Produkt hat die Bedeutung nicht nur, dass seine Arbeit zu einem Gegenstand, zu einer äußern Existenz wird, sondern dass sie außer ihm, unabhängig, fremd von ihm existiert und eine selbständige Macht ihm gegenüber wird, dass das Leben, was er dem Gegenstand verliehn hat, ihm feindlich und fremd gegenübertritt.“ [14/83]

Dabei bereitet Marx von verschiedenen Seiten her diese für die marxistisch-leninistische Revolutionstheorie wesentliche Einsicht vor: Es ist ein gesellschaftliches Verhältnis, ein soziales Produktionsverhältnis, worin diese Entfremdung geschieht. Im eben Zitierten verweist der Ausdruck Herrschaft hierauf. Dass bereits in den „Manuskripten“ die Analyse bis an den Punkt getrieben wird, wonach in der Entfremdung nicht schlechtweg Sachen über Menschen regieren, es nicht abstrakt nur Herrschaft des Produkts über den Produzenten, sondern der Klasse der Aneignenden über die Klasse der Arbeitenden ist, sei erneut betont. Wir erinnern uns an den ersten Satz der Manuskripte, wo vom feindlichen Kampf zwischen Kapitalismus und Arbeitern gesprochen wird. Die Unversöhnlichkeit ihrer Interessen, die unüberwindbare Feindschaft zwischen ihnen wird nunmehr im Produktionsprozess selbst untersucht. –

Das Gesellschaftliche und Widersprüchliche der hierbei dargestellten Entfremdung ist darum für die Theorie der proletarischen Revolution ganz ausschlaggebend, weil schrittweise klar wird: Die Veränderung des kapitalistischen Zustandes muss 1. die gesellschaftlichen Produktionsverhältnisse umwälzen; 2. Sie kann nur das Werk einer gesellschaftlichen Aktion sein; 3. Sie kann nur ausgehen von jener gesellschaftlichen Kraft, die in diesem Widerspruchsverhältnis deshalb der revolutionierende, ihn sprengende Pol ist, weil seine Fortdauer die unerträgliche Verelendung bedeutet. Diese Kraft ist das Proletariat.«

Grundwiderspruch des Kapitalismus: private Aneignung und gesellschaftliche Produktion durch die ArbeiterInnen

»Auf die Frage nach dem Grund der eben genannten Widerspruchsverhältnisse, worin die entfremdete Arbeit sich bewegt, worin sie sich nur dadurch verwirklicht, dass sie den Arbeiter „entwirklicht“, ihm alle Freiheit, Würde und Humanität raubt, antwortet Marx: „In der Bestimmung, dass der Arbeiter zum Produkt seiner Arbeit als einem fremden Gegenstand sich verhält, liegen alle diese Konsequenzen.“ [15/84] –

In anderen Worten: Alle erniedrigenden Folgen der unter kapitalistischen Bedingungen geleisteten Arbeit wurzeln darin, dass das Arbeitsprodukt nicht von dem, der es erzeugt, dem Arbeiter, sondern dem Kapitalisten, dem Nichtarbeiter angeeignet wird. Karl Marx legt hier einen Keim für den dann im „Kapital“ umfassende entwickelten Grundwiderspruch des Kapitalismus bloß, den Widerspruch also zwischen der privaten Aneignung durch die Kapitalisten und der gesellschaftlichen Produktion durch die Arbeiter. –

Wie kommt es aber dazu, zu diesem Widerspruch zwischen Aneignung und Produktion? Die Marxsche Antwort: „Das unmittelbare Verhältnis der Arbeit zu ihren Produkten ist das Verhältnis des Arbeiters zu den Gegenständen seiner Produktion.“ [16/85] –

Gegenstände der Produktion, das ist nichts anderes, als womit produziert wird, es sind die Mittel der Produktion, Produktionsmittel. Letzterer Ausdruck – ein fundamentaler Begriff des historischen Materialismus – ist in den Manuskripten nicht formuliert, wohl aber angelegt. Ebenso wie die Kategorie Produktionsverhältnisse hier noch nicht vorkommt, aber nin ganz entscheidenden Seiten des Entfremdungsbegriffs angelegt ist. Zu den Gegenständen der Produktion, den Produktionsmitteln, zählen Bodenschätze und Werkzeuge. Beide wesentlichen Momente der Produktion werden in den „Manuskripten“ als vom Arbeiter entfremdete Gegenstände untersucht. Eher freilich in philosophisch-ökonomischer Allgemeinheit als politisch-ökonomischer Konkretheit. Karl Marx spricht von einem solchen Verhältnis des Arbeiters zur sinnlichen Außenwelt, worin die Naturgegenstände ihm als eine fremde, feindliche Welt gegenüberstehen. [17/86] Und das entfremdete Arbeitswerkzeug, von dem Marx vorrangig spricht, ist die Maschine. Wir erinnern uns: Es war die Rede davon, dass der Mensch selbst zur Maschine werde.

Immerhin, dies muss hervorgehoben werden: Marx zeigt, dass die Entfremdung des arbeitenden Menschen von den Produkten seiner Arbeit darauf beruht, dass er von den Mitteln der Produktion getrennt ist, dass sie nicht ihm gehören. Dass ein Teil der Arbeiter, wie Marx sagt, selbst zur Maschine werde, oder wie es Ricardo gesagt hatte, dass der Mensch eine Maschine zum Produzieren und Konsumieren werde, bloß Teil der Industrie also, bloßes untergeordnetes Glied im übergreifenden Organismus der kapitalistischen Industrieproduktion: Das alles ist nur sinnfälligster Ausdruck der Trennung des Arbeitenden von den Arbeitswerkzeugen. Also Ausdruck der Herrschaft des Privateigentums an diesen Mitteln. Diesen anderen Pol des Gegensatzes fasst Marx in den Satz: „Das Verhältnis des Vermögenden zu den Gegenständen der Produktion und zu ihr selbst ist nur eine Konsequenz dieses ersten Verhältnisses. Und bestätigt es.“ [18/87]

Im „Kapital“ zeigt dann Karl Marx, wie es zur Herausbildung dieses kapitalistischen Eigentumsverhältnisses, zur Herrschaft des Kapitals gerade auf der Basis der Knechtung und Eigentumslosigkeit der Arbeiter gekommen ist. –

Karl Marx untersucht die ursprüngliche Akkumulation des Kapitals als den geschichtlichen Vorgang, worin die gewaltsame, beispiellose grausame Trennung der Produzenten von ihren Produktionsmitteln passierte: Die „Vernichtung, die Verwandlung der individuellen und zersplitterten Produktionsmittel in gesellschaftlich konzentrierte, daher des zwerghaften Eigentums vieler in das massenhafte Eigentum weniger, daher die Expropriation der großen Volksmasse von Grund und Boden und Lebensmitteln und Arbeitsinstrumenten, diese furchtbare und schwierige Expropriation der Volksmasse bildet die Vorgeschichte des Kapitals. Sie umfasst eine Reihe gewaltsamer Methoden, wovon wir nur die epochemachenden als Methoden der ursprünglichen Akkumulation des Kapitals Revue passieren ließen. Die Expropriation der unmittelbaren Produzenten wird mit schonungslosestem Vandalismus und unter dem Trieb der infamsten, schmutzigsten, kleinlichst gehässigsten Leidenschaften vollbracht. Das selbst erarbeitete, sozusagen auf Verwachsung des einzelnen, unabhängigen Arbeitsindividuums mit seinen Arbeitsbedingungen beruhende Privateigentum wird verdrängt durch das kapitalistische Privateigentum, welches auf Exploitation fremder, aber formell freier Arbeit beruht.“ [19/88]

Die bislang untersuchten Widerspruchsbeziehungen sind die erste der von Marx herausgehobenen Seiten der Entfremdung, die Entfremdung des Arbeiters vom Produkt seiner Arbeit, Resultat seiner Eigentumslosigkeit. Im Keim ist hierin für die Revolutionstheorie dies eingeschlossen: Wenn die Ohnmacht und Knechtschaft der Arbeiter beseitigt, die Macht und Herrschaft der Kapitalisten gestürzt werden sollen, dann müssen eben diese Eigentumsverhältnisse umgewälzt werden. Im „Kapital“ bringt Marx dann diesen Ansatz der „Manuskripte“ auf die berühmte Revolutionsformel: Expropriation der Expropriateure, Enteignung der Enteigner! [20/89]«

[Hervorhebungen: R. S.]

Anmerkungen

1/70 Karl Marx, Ökonomisch-philosophische Manuskripte aus dem Jahre 1844, S. 511.

2/71 Ebenda.

3/72 Ebenda.

4/73 Karl Marx, Das Kapital, Erster band, in: K. Marx / F. Engels, Werke, Bd. 23, Berlin 1962, S. 89, 87.

5/74 Ebenda, S. 95.

6/75 K. Marx, Ökonomisch-philosophische Manuskripte aus dem Jahre 1844, S. 507.

7/76 K. Marx, Das Kapital, Erster band, S. 192.

8/77 K. Marx, Grundrisse der Kritik der Politischen Ökonomie, S. 7.

9/78 K. Marx, Ökonomisch-philosophische Manuskripte aus dem Jahre 1844, S. 512.

10/79 Vgl. ebenda.

11/80 Ebenda, S. 513.

12/81 Ebenda.

13/82 Ebenda.

14/83 Ebenda, S. 512.

15/84 Ebenda.

16/85 Ebenda, S. 513.

17/86 Vgl. ebenda, S. 515.

18/87 Ebenda, S. 513.

19/88 Karl Marx, Das Kapital, Erster Band, S. 789f.

20/89 Vgl. den vielzitierten 7. Abschnitt des 24. Kapitels im 1. Bd. des „Kapitals“, »wo Marx feststellt: „Diese Expropriation vollzieht sich durch das Spiel der immanenten Gesetze der kapitalistischen Produktion selbst, durch die Zentralisation des Kapitals. Je ein Kapitalist schlägt viele tot. Hand in Hand mit dieser Zentralisation oder der Expropriation vieler Kapitalisten durch wenige entwickelt sich die kooperative Form des Arbeitsprozesses auf stets wachsender Stufenleiter, die bewusste technische Anwendung der Wissenschaft, die planmäßige Ausbeutung der Erde, die Verwandlung der Arbeitsmittel in nur gemeinsam verwendete Arbeitsmittel, die Ökonomisierung aller Produktionsmittel durch ihren Gebrauch als Produktionsmittel kombinierter, gesellschaftlicher Arbeit, die Verschlingung aller Völker in das Netz des Weltmarktes, und damit der internationale Charakter des kapitalistischen Regimes. –

Mit der beständig abnehmenden Zahl der Kapitalmagnaten, welche alle Vorteile dieses Umwandlungsprozesses usurpieren und monopolisieren, wächst die Masse des Elends, des Drucks, der Knechtschaft, der Entartung, der Ausbeutung, aber auch die Empörung der stets anschwellenden und durch den Mechanismus des kapitalistischen Produktionsprozesses selbst geschulten, vereinten und organisierten Arbeiterklasse. Das Kapitalistenmonopol wird zur Fessel der Produktionsweise, die mit und unter ihm aufgeblüht ist. Die Zentralisation der Produktionsmittel und die Vergesellschaftung der Arbeit erreichen einen Punkt, wo sie unverträglich werden mit ihrer kapitalistischen Hülle. Sie wird gesprengt. Die Stunde des kapitalistischen Privateigentums schlägt. Die Expropriateurs werden expropriiert.“ (Karl Marx, Das Kapital, Erster Band, S. 790f.) –

Die Passage macht in besonders deutlicher Form sichtbar: ganz wesentliche, erstmals in den „Manuskripten“ formulierte Einsichten werden bewahrt. So etwa die Tendenz zur Zentralisation des Kapitals betreffend oder die auch damit verbundene Tendenz zum Fortschreiten des Elends und der Erniedrigung der Arbeiter. Zum anderen aber wird klar: Die „Manuskripte“ liefern erst die Keime, die Ansätze für die umfassende theoretische Lösung der erkannten Widerspruchsverhältnisse. Erst im „Kapital“ kommt es zur tiefen, revolutionstheoretischen Auflösung der in den „Manuskripten“ aufgewiesenen inneren Widerspruchsdialektik des Kapitalismus. Nunmehr ist von Vorgängen die Rede, die die Gewähr für die Sprengung der Kapitalfessel bieten, so sehr die Notwendigkeit der Lösung schon im Jahre 1844 bewusst ist. Die „Manuskripte“ können noch nichts sagen von der durch den kapitalistischen Produktionsprozess selbst „geschulten, vereinten und organisierten Arbeiterklasse“, fähig, die sozialistische Expropriation durchzuführen.«

Quelle: Philosophie der Revolution. VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1975. Studie zur r Herausbildung der marxistisch-leninistischen Theorie der Revolution als materialistisch-dialektischer Entwicklungstheorie und zur Kritik gegenrevolutionärer Ideologien der Gegenwart. Autor: Otto Finger. Vgl.: 5.10. Die Entfremdung des Arbeiters vom Produkt der Arbeit und die Verdinglichung der sozialen Beziehungen, in: 5. Kapitel: Dialektik der Revolution.

13.03.2012, Reinhold Schramm (Bereitstellung)

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