Der unvermeidliche Untergang des Kapitalismus. Davor schützt auch keine GroKo und kein BND-„Sozialpartner“ der Bourgeoisie und Aktionäre.

Karl Marx und Friedrich Engels über die historische Unvermeidlichkeit des Untergangs des Kapitalismus und des Triumphs des Sozialismus

 

Karl Marx und Friedrich Engels, die Schöpfer des wissenschaftlichen Kommunismus

 

»Im 16.–18. Jahrhundert wurde der Feudalismus in einer Reihe von westeuropäischen Ländern durch den Kapitalismus abgelöst, was durch die stürmische Entwicklung der Produktion, der Technik und der Naturwissenschaften bedingt war. An die Stelle der Werkstatt und der Manufaktur treten Fabriken und Werke, an die Stelle menschlicher Muskelkraft, der Kraft des Wassers und des Windes die mächtige Energie des Dampfes und dann auch der Elektrizität. In der verhältnismäßig kurzen Zeit von zwei bis drei Jahrhunderten wurde unter dem Kapitalismus zur Entwicklung der Produktion weit mehr getan als während der gesamten vorausgegangenen Geschichte der Menschheit. Der Kapitalismus schaffte indes die Unterdrückung des werktätigen Menschen nicht ab; er befreite den Menschen zwar von verschiedenen Formen der persönlichen Abhängigkeit, gestaltete die Ausbeutung jedoch noch raffinierter und brutaler, als sie im Feudalismus war. Zudem räumte er auch nicht vollständig mit den Überresten des Feudalismus auf, so dass zum kapitalistischen häufig auch noch das feudale Joch trat. Die Folge war, dass die Unzufriedenheit der Massen wuchs und dass sich der Klassenkampf zuspitzte. Diese sozialen Wandlungen mussten sich auch auf das geistige Leben der Gesellschaft auswirken. Es entstanden immer neue sozialistische Lehren, die den Protest der Volksmassen gegen die gesellschaftlichen Zustände jener Zeit widerspiegelten.

 

Diese Lehren waren utopisch, d. h. nicht realisierbar. Sie übten eine heftige Kritik an der kapitalistischen Gesellschaft, erklärten, dass diese durch eine andere, gerechtere, humane Gesellschaft ersetzt werden müsse. Sie nahmen bereits einige Züge dieser Zukunft, d. h. der sozialistischen, kommunistischen Gesellschaft, vorweg, so zum Beispiel die Herrschaft des gesellschaftlichen Eigentums, das Ende der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen sowie gleiche Rechte und gleiche Pflichten für alle. Aber – und das war vor allem, was sie zur Utopie machte – sie blieben die Antwort auf die Frage schuldig, wie der Kapitalismus zu beseitigen wäre und welche gesellschaftliche Kraft imstande sei, mit ihm aufzuräumen und die neue Gesellschaft aufzubauen. Die Begründer dieser Lehre schlugen verschiedene Rezepte vor. Die einen meinten, man brauche nur die besitzende Klassen zu bitten, zugunsten der Mehrheit auf ihr Eigentum, ihre Macht und ihre Privilegien zu verzichten, und schon werde der Kapitalismus dem Sozialismus das Feld räumen. Andere schlugen vor, den Sieg der neuen Gesellschaft durch die Bildung und Aufklärung des Volkes herbeizuführen. Wieder andere gaben sich mit allerlei irrealen Projekten ab; sie organisierten „kommunistische Kolonien“, in denen sie die Prinzipien des Kommunismus durchzusetzen suchten. Natürlich scheiterten alle diese Vorschläge und Projekte, weil sie sich nicht auf die Wissenschaft stützten. Am Utopismus der genannten sozialistischen Lehren waren nicht ihre Urheber, sondern die Verhältnisse schuld, da diese noch nicht reif waren für den Sieg der neuen Gesellschaftsordnung oder auch nur für die Schaffung einer wirklichen Wissenschaft von den Gesetzmäßigkeiten, den Wegen und Formen des Übergangs vom Kapitalismus zum Kommunismus. Der mangelnden Reife der Gesellschaft entsprach auch die mangelnde Reife der sozialistischen Theorie.

 

Eine solche wirkliche Wissenschaft schufen Karl Marx (1818–1883) und Friedrich Engels (1820–1895). Sie nahmen ihre wissenschaftliche und revolutionäre Tätigkeit in den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts in Deutschland auf, zu einer Zeit, als sich der Kapitalismus, der bereits in zahlreichen Ländern Europas und in Nordamerika Fuß gefasst hatte, stürmisch entwickelte.

 

Damals schien es, als würde das Reich der Bourgeoisie nie ein Ende nehmen, doch so schien es eben nur. Mit der Entwicklung des Kapitalismus formierte sich auch eine neue Klasse, das Industrieproletariat, das sofort den Weg des revolutionären Kampfes einschlug. Im Jahre 1848 erschien wie ein Blitz aus heiterm Himmel das „Manifest der Kommunistischen Partei“, ein Werk, mit dem Marx und Engels als Wortführer der Arbeiterklasse prophetisch den Stab über den Kapitalismus brachen. Sie erbrachten den Beweis dafür, dass die auf dem Privateigentum und der Ausbeutung beruhende kapitalistische Gesellschaft mit der gleichen Unvermeidlichkeit, mit der sie selbst an die Stelle des Feudalismus trat, einer Gesellschaft ohne Ausbeutung und ohne Klassen, nämlich der kommunistischen Gesellschaft, weichen muss, dass die Menschheit der großen kommunistischen Revolution entgegengeht. „Mögen die herrschenden Klassen vor einer kommunistischen Revolution zittern!“ [1] erklärten Marx und Engels. Als der Marxismus auf den Plan trat, endete die Ära des utopischen Sozialismus, und es begann die Ära des wissenschaftlichen Sozialismus.

 

Der wissenschaftliche Sozialismus und Kommunismus unterscheidet sich vom utopischen Sozialismus vor allem dadurch, da er auf einem tiefschürfendem Studium der kapitalistischen Wirklichkeit, auf wissenschaftlicher Erfassung der Gesetzmäßigkeiten der gesellschaftlichen Entwicklung beruht, nicht auf frommen Wünschen und haltlosen Vermutungen.

 

 

 

Das theoretische Fundament des wissenschaftlichen Kommunismus

 

Eines der größten Verdienste von Marx und Engels besteht darin, dass sie die materialistische Geschichtsauffassung entdeckten. Zuvor glaubten die Theoretiker den Ablauf der Geschichte durch die Ideen, Anschauungen und das Bewusstsein der Menschen bestimmt, fassten die Entwicklung der Menschheit also idealistisch auf. Marx und Engels dagegen gingen von der unbestreitbaren Tatsache aus, dass die Menschen, bevor sie sich mit Politik, Philosophie oder Kunst befassen können, ein Mindestmaß von materiellen Gütern (Nahrung, Kleidung, Wohnung) besitzen müssen. Um diese zu erhalten, müssten sie arbeiten, produzieren.Die Arbeitstätigkeit des Menschen, die materielle Produktion ist denn auch die Grundlage des gesellschaftlichen Fortschritts. Dadurch, dass Marx und Engels die materielle Grundlage der gesellschaftlichen Entwicklung aufdeckten, wiesen sie nach, dass die Geschichte keine Anhäufung von Zufälligkeiten ist, sondern der gesetzmäßige, auf dem Fortschritt der materiellen Produktion beruhende naturnotwendige Prozess der Ersetzung der einen gesellschaftlichen Zustände durch andere, höhere und vollkommnere. Die Urgesellschaft wich der Sklavenhaltergesellschaft, diese der feudalen und die letztere der kapitalistischen. Der Kapitalismus wiederum wird vom Sozialismus abgelöst.

 

Für die wissenschaftliche Begründung der Unvermeidlichkeit des Sozialismus war es sehr wichtig, dass Marx den Mehrwert entdeckte. Damit war das größte Geheimnis des Kapitalismus entschleiert – die Quelle der kapitalistischen Ausbeutung und Bereicherung. –

 

Der Arbeiter ist in der kapitalistischen Gesellschaft der Produktionsmittel (Betriebe, Maschinen, Verkehrsmittel u. dgl. m.) beraubt, das einzige, was er besitzt, ist seine Arbeitskraft, seine Fähigkeit zu arbeiten, also materielle Werte zu produzieren. Um selbst existieren und seine Familie ernähren zu können, muss er beim Besitzer der Produktionsmittel, dem Kapitalisten, vorsprechen und ihm seine Arbeitskraft verkaufen.

 

Arbeiter und Kapitalist werden sich handelseinig. Der Arbeiter verkauft seine Arbeitskraft, und der Kapitalist kauft sie; der Arbeiter arbeitet, der Kapitalist zahlt ihm den Lohn.

 

Marx untersuchte dieses Geschäft und wies nach, dass es keineswegs auf Gleichberechtigung beruht, wie es zunächst den Anschein hat. Die Arbeitskraft ist nämlich eine besondere Ware, fähig, materielle Werte zu erzeugen, und dieser von ihr erzeugte Wert ist weit größer, als der Wert, den der Kapitalist dafür in der Form des Arbeitslohns bezahlt. Der Kapitalist bezahlt nur einen Teil des Wertes der vom Arbeiter erzeugten Produkte, den anderen Teil eignet es sich selbst an. Darin besteht das Wesen der kapitalistischen Ausbeutung.

 

Selbstverständlich kann die Arbeiterklasse sich damit nicht abfinden. Sie tritt in den Kampf gegen ihre Unterjocher, die Kapitalisten. Der Klassenkampf der Arbeiter gegen die Bourgeoisie ist unvermeidlich; er ergibt sich mit Notwendigkeit aus der Unversöhnlichkeit der jeweiligen ökonomischen und politischen Stellung dieser Klassen in der Gesellschaft, aus dem gesetzmäßigen Streben der Arbeiterklasse, diese Lage zu verändern, sich der Ausbeutung zu entledigen, ihre eigene Herrschaft in der Gesellschaft zu errichten.

 

Die sozialistische Revolution als Mittel zur Ersetzung des Kapitalismus durch den Sozialismus

 

Der Kapitalismus bewirkte einen stürmischen Aufstieg der Produktivkräfte, er ließ in den fortgeschrittenen Ländern die maschinelle Großproduktion aufkommen, entwickelte Wissenschaft und Kultur. Er beseitigte die feudale Zersplitterung und Isoliertheit, schuf an Stelle der Naturalwirtschaft mit ihren voneinander isolierten Betrieben die Weltwirtschaft. Er dehnte das kapitalistische Ausbeutungssystem praktisch auf die ganze Welt aus und machte es für die meisten Völker der Welt, die er mit Waffengewalt der Kolonialsklaverei unterwarf, besonders grausam und verderblich.

 

Das rasche Wachstum der Produktion beruhte auf Antriebsmomenten wie dem kapitalistischen Profit und der kapitalistischen Konkurrenz. Auf der Jagd nach Profit, in dem Bestreben, seine Konkurrenten, seine Rivalen auf dem Markt auszuschalten, erweitert der Kapitalist die Produktion, vervollkommnet die Technik und Produktionstechnologie in Industrie und Landwirtschaft. Aber ein bedeutender Teil der Erzeugnisse der kapitalistischen Produktion gerät in der Form des Profits in die Taschen der Kapitalisten als der Eigentümer der wichtigsten Produktionsmittel. Hingegen müssen die Werktätigen, die die gewaltige Mehrheit der Gesellschaft bilden, obwohl sie alle Werte schaffen, oft selbst das Notwendigste entbehren. Die Produktion wird erweitert und wächst viel rascher als die Kaufkraft der Bevölkerung, zumal der Kapitalist bemüht ist, die Löhne zu kürzen, um seinen Gewinn zu vergrößern. Das führt zur Nichtauslastung der Produktionskapazitäten, zu Überproduktionskrisen, Wirtschaftsflauten und Arbeitslosigkeit.

 

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Der Kapitalismus offenbart in seiner ökonomischen Entwicklung den tiefwurzelnden Widerspruch zwischen dem gesellschaftlichen Charakter des Produktionsprozesses und der privatkapitalistischen Form der Aneignung. Die Produktion trägt im Kapitalismus einen gesellschaftlichen Charakter; an ihr sind in Großbetrieben Millionenmassen von Werktätigen beteiligt, doch die Früchte der Arbeit dieser Millionen eignet sich eine handvoll Großeigentümer an.

 

Es gibt nur einen Weg, dieser Ungerechtigkeit ein Ende zu machen: das Privateigentum und die Ausbeutung abzuschaffen, das gesellschaftliche Eigentum an den wichtigsten Produktionsmitteln zu errichten, auf dieser Grundlage eine Gemeinschaft der schaffenden Menschen zu bilden und ein gerechtes Verteilungsprinzip einzuführen, welches lautet: Die Reichtümer gehören ihren Schöpfern, den Arbeitenden; wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen.

 

Es ist jedoch wohlbekannt, dass die Kapitalistenklasse nicht aus freien Stücken auf die Produktionsmittel verzichtet und sich nicht freiwillig von dem Eigentum trennt, dank welchem sie die Werktätigen ausbeuten kann, dass sie ihre Privilegien, ihre Herrschaft in der Gesellschaft nicht aufgibt. Es gibt nur ein Mittel zur Abschaffung des Privateigentums und der Ausbeutung: den Klassenkampf der Arbeiter gegen die Bourgeoisie, der in der sozialistischen Revolution gipfelt. Die sozialistische Revolution beseitigt die Herrschaft der Bourgeoisie, errichtet die Macht der Arbeiterklasse und aller Werktätigen und bahnt den Weg zum Aufbau der sozialistischen Gesellschaft.

 

Folglich hat die sozialistische Revolution eine bestimmte ökonomische Grundlage in Gestalt des in der kapitalistischen Produktion bestehenden Widerspruchs; sie tritt als historische Notwendigkeit hervor, da das gesellschaftliche Wesen der kapitalistischen Produktion selbst die Abschaffung des privatkapitalistischen Eigentums und die Errichtung des gesellschaftlichen, kollektiven Eigentums erfordert.

 

So ließ die materialistische Geschichtsauffassung, die Analyse der objektiven gesellschaftlichen Entwicklungsgesetze und der Widersprüche, die dieser Entwicklung innewohnen, Karl Marx und Friedrich Engels zur Lehre von der sozialistischen Revolution gelangen als dem notwendigen und einzigen Mittel zur Ersetzung des Kapitalismus durch den Sozialismus, als der unerlässlichen Voraussetzung der Befreiung des arbeitenden Menschen und der Schaffung der Bedingungen, unter denen er sich wirklich frei und wirklich als Mensch betätigen kann.

 

Die historische Mission der Arbeiterklasse

 

Marx und Engels beschränken sich nicht darauf, die sozialistische Revolution als das einzige Mittel zum Sturz des Kapitalismus und zur Errichtung des Sozialismus zu weisen. Sie entdeckten für die Geschichte auch die einzige gesellschaftliche Macht, die imstande ist, die sozialistische Revolution zu vollbringen. Sich selbst und alle Werktätigen durch die sozialistische Revolution zu befreien, den Kapitalismus abzuschaffen und eine wirklich menschliche Gesellschaft, den Sozialismus, zu begründen – das ist die große historische Mission der Arbeiterklasse, des Proletariats. „Das Wichtigste in der Marxschen Lehre“, schrieb W. I. Lenin, „ist die Klarstellung der weltgeschichtlichen Rolle des Proletariats als des Schöpfers der sozialistischen Gesellschaft.“ [2]

 

Die vornehmste und wichtigste Aufgabe der sozialistischen Revolution ist der Sturz der Bourgeoisie und die Errichtung der Macht der Arbeiterklasse, das gründliche Niederreißen der alten Staatsmaschinerie und die Schaffung eines neuen Staates, des Staates der Diktatur des Proletariats.

 

Weshalb kamen Marx und Engels zu dem Schluss, dass eben der Arbeiterklasse die große Mission zugefallen ist, den schaffenden Menschen und die Menschheit zu befreien?

 

Vor allem, weil die Arbeiterklasse die revolutionärste Klasse der kapitalistischen Gesellschaft ist. Nicht im Besitz von Privateigentum an Produktionsmitteln, ist sie im Kapitalismus die ausgebeutete Klasse. Da sie kein Eigentum hat, ist sie gezwungen, für die Kapitalisten zu arbeiten, das Joch der kapitalistischen Ausbeutung zu tragen. Seine arbeitenden Hände, seine Arbeitsfähigkeit sind der einzige Besitz des Arbeiters. Deshalb hängt sein eigenes Los wie das seiner Angehörigen vom blinden Zufall ab, davon, ob nach seiner Arbeit, seinen Arbeitshänden, Nachfrage besteht.

 

Deshalb ist die Arbeiterklasse wie keine andere an der Abschaffung von Privateigentum und Ausbeutung interessiert. Das bedeutet jedoch, dass sie auch die revolutionärste, dem Kapitalismus gegenüber unversöhnlichste Klasse ist. Die sozialistische Revolution, die berufen ist, den Kapitalismus abzuschaffen und den Sozialismus zu errichten, ist die ureigene Sache, ist das ersehnte Ziel der Arbeiterklasse und ihre Bestimmung. In der Revolution hat sie nichts zu verlieren als ihre Ketten, zu gewinnen aber hat sie eine Welt: die Produktionsmittel, die politische Macht und mit diesen das Recht, alle Werte der materiellen und geistigen Kultur zu genießen.

 

Die Arbeiterklasse ist auch insofern die revolutionärste Klasse, als sie mit einer fortschrittlichen Wirtschaftsform, der maschinellen Großproduktion, verbunden ist. Dieser Produktion gehört die Zukunft, und deshalb ist die Arbeiterklasse mit der Zukunft der Produktion, mit der Zukunft der ganzen Menschheit verbunden. Hinter der Arbeiterklasse steht auch die Macht der Massen, die Macht einer der zahlreichsten und zudem in ständigem Wachstum begriffenen Klassen der kapitalistischen Gesellschaft.

 

Doch nicht nur dies: Die eigentlichen Entwicklungsbedingungen der kapitalistischen Produktion machen die Arbeiterklasse zur organisiertesten, diszipliniertesten und bewusstesten von allen Klassen. Die Bourgeoisie schuf die Großproduktion und konzentrierte damit die Arbeiter in Riesenstädten und gigantischen Fabriken. Die Arbeiter wirken gemeinsam, als große Belegschaften, und werden sich deshalb, sobald sie in den Kampf gegen die Bourgeoisie treten, der Notwendigkeit bewusst, organisiert und diszipliniert zu handeln. Sie überzeugen sich davon, dass ihre Arbeits- und Lebensbedingungen überall schwer sind und dass sie überall ein und denselben Ausbeuter, nämlich den Kapitalisten, gegen sich hat. Deshalb entsteht und verstärkt sich bei Arbeitern das Klassenbewusstsein und der Drang nach Zusammenschluss. Die Arbeiterklasse bildet darum eigene Organisationen wie Genossenschaften, Versicherungskassen, [eigene] Gewerkschaften und schließlich auch die [eigene] politische Partei, die ihren Kampf leitet.

 

Ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen befähigen die Arbeiterklasse mehr als jede andere, fortschrittliche revolutionäre Ideen zu erfassen und die fortschrittliche Theorie zu meistern. Allerdings haben die meisten Arbeiter nicht genügend Zeit, Mittel und Kenntnisse, um eine solche Theorie selbst auszuarbeiten zu können. Daher die Aufgabe, das sozialistische Bewusstsein in die Arbeiterbewegung hineinzutragen, den Sozialismus mit der Arbeiterbewegung zu vereinigen, und diese wichtige Aufgabe wird von der politischen Partei der Arbeiterklasse gelöst, zu der sich die fortschrittlichsten Vertreter des Proletariats zusammenschließen, ebenso fortschrittliche Vertreter der Bauernschaft und der Intelligenz, die dessen Positionen bezogen haben und für seine Interessen eintreten.

 

Wir sprechen hier von der revolutionären, der marxistischen Partei, der einzigen, die es vermag, die Ideen des wissenschaftlichen Sozialismus in die Arbeiterklasse hineinzutragen, sie zum Kampf gegen den Kapitalismus zu organisieren und diesen Kampf zu leiten wie auch den Erfolg des Kampfes gegen die bürgerliche Ideologie und gegen jederlei Helfershelfer der Bourgeoisie zu sichern.

 

Die These von der führenden Rolle der Partei der Arbeiterklasse bei der sozialistischen Revolution und beim Aufbau des Sozialismus ist einer von den Kernsätzen des Marxismus, der Theorie des wissenschaftlichen Kommunismus.

 

Im Kampf für ihre Ideale steht die Arbeiterklasse nicht allein da: Eng mit ihr verbündet, wirken andere ausgebeutete Klassen und Schichten wie die werktätige Bauernschaft, die Handwerker, das städtische Kleinbürgertum und die werktätige Intelligenz. Besondere Bedeutung maßen Marx, Engels und später auch Lenin dem Bündnis der Arbeiterklasse mit der Bauernschaft bei. Sie sahen in diesem Bündnis jene soziale Macht, die berufen ist, die Revolution zu vollbringen und den Sozialismus zu errichten. Indem die Arbeiterklasse sich selbst von der kapitalistischen Sklaverei befreit, erlöst sie auch alle anderen Werktätigen und die gesamte Gesellschaft von der kapitalistischen Unterdrückung.

 

Dabei ist zu betonen, dass der Kampf der Arbeiterklasse sich nicht auf den nationalen Rahmen beschränkt, sondern internationalen Charakter annimmt, liegt es doch in der Natur der Arbeiterklasse, dass sie keinerlei Interessen hat, die unter den Völkern Feindschaft hervorrufen könnten.Der im Weltmaßstab vereinigten Bourgeoisie stellt sie ihre internationale Einheit, den gemeinsamen Kampf der [werktätigen] Völker gegen die Gesellschaft des Privateigentums und der Ausbeutung entgegen. «

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Anmerkungen

1 Karl Marx und Friedrich Engels: Werke, Bd. 4, S. 493.

2 W. I. Lenin: Werke, Bd. 18, S. 576.

 

Quelle: Grundkurs des wissenschaftlichen Kommunismus. Verlag Progress Moskau 1973.

 

01.01.2014, Reinhold Schramm(Bereitstellung)

 

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