Denkmal für die Interbrigadisten in Spanien soll abgerissen werden – Der jüngste Streich der spanischen Reaktion

Denkmal Universität Madrid

In der Epoche der schwärzesten Reaktion nach der Konterrevolution von 1989 scheinen die Kapitalisten derzeit erneut auszutesten, wie weit sie mit ihren Provokationen gegen die Arbeiter gehen können. Im Oktober 2011 wurde an einer Universität in Madrid ein Denkmal für die heldenhaften Kämpfer der Internationalen Brigaden von 1936 bis 1938 errichtet. Ein Denkmal für die Kämpfer, die für die spanische Republik und gegen Franco und seine faschistischen Söldner aus verschiedenen Ländern, u. a. vom Hitler-Faschismus unterstützt, kämpften. Dieses Denkmal steht auch für Helden der Arbeiterklasse aus Deutschland, wie Artur Becker oder Hans Beimler. Nun soll dieses Denkmal unter dem Vorwand, es sei kein Bauantrag gestellt worden, abgerissen werden. Jegliche Erinnerung an die progressive, spanische Volksfrontrepublik soll aus dem öffentlichen Bewusstsein getilgt werden.

Der Formfehler ist letztlich ein Vorwand für jene, die keine Erinnerung im öffentlichen Raum für die spanische Volksfrontrepublik von 1936 und die sie in ihrem Kampf gegen die Franco-Putschisten unterstützenden ausländischen Freiwilligen wollen. Dahingegen wird, wie jüngst in Madrid, in Anwesenheit von Regierungsmitgliedern die Blaue Division geehrt, die mit Hitlers Wehrmacht in die Sowjetunion einfiel, obwohl Spanien im Krieg als neutral galt.“, erklärte Harald Wittstock, Vorsitzender des deutschen „Vereins der Kämpfer und Freunde der Spanischen Republik 1936 – 1939“ in der sozialdemokratischen Tageszeitung „Neues Deutschland“[1].

Gleichzeitig werden die Franquisten von der spanischen Reaktion hofiert und Francos Mausoleum gehegt und gepflegt.

Uns Kommunistinnen und Kommunisten in Deutschland ist dieses „Phänomen“ auch in der seit der Konterrevolution nun Groß-BRD allzu bekannt. So wurde etwa der Palast der Republik in Berlin, Hauptstadt der DDR, unter dem Vorwand der Asbestbelastung komplett dem Erdboden gleich gemacht oder auch die Ernst Thälmann Gedenkstätte in Ziegenhals. Besonders widerwärtig ist das verbannen sowjetischer Gedenkstätten aus dem öffentlichen Leben, indem diese in Randgebiete umgesetzt werden. Das Gedächtnis an den ersten sozialistischen Friedensstaat auf deutschem Boden und den antifaschistischen Kämpfern soll aus dem Gedächtnis getilgt werden.

Aber auch hier geht die Reaktion in ihrer Dreistigkeit noch weiter: An Stelle des Palasts der Republik wird das Berliner Stadtschloss, Residenz des preußischen Feudaladels, wiederaufgebaut. Zu DDR-Zeiten wurde die Dresdner Frauenkirche, die im zweiten Weltkrieg zerstört wurde, als Mahnmal in diesem Zustand belassen, um Krieg und Zerstörung zu mahnen. Im „wiedervereinten Deutschland“ wurde sowohl dieses Gemäuer als auch der deutsche Militarismus recht bald restauriert. Dem nicht genug strebt die deutsche Reaktion nun auch ein Verbot von DDR-Symbolen an, um nach der Zerstörung zahlreicher Statuen und Tilgung von Straßennamen, die nach unseren Vorkämpfern benannt waren, nun auch den übrigen Denkmälern den Garaus zu machen.

Wir von der Kommunistischen Initiative verurteilen die Aktionen der spanischen und deutschen Reaktion und solidarisieren uns mit dem Widerstand gegen die Weißwaschung von Faschismus und Reaktion. Dieses Denkmal in Madrid ist denjenigen gewidmet, die aus vielen Ländern der Welt schon vor dem zweiten imperialistischen Weltkrieg den Faschismus aufhalten wollten. No Pasarán!

– Stellungnahme der Kommunistischen Initiative in Deutschland

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