Bildungsveranstaltung der KI

Am 16.09.2010 fand im Dresdner Haus der Begegnung eine Bildungsveranstaltung der Dresdner KI-Gruppe statt. Thema waren die „Leitsätze über die Bedingungen der Aufnahme in die Kommunistische Internationale“, welche, von Lenin erarbeitet, auf dem II. Kongreß der Kommunistischen Internationale angenommen wurden.
Obwohl wir über das „Kommunistische Aktionsbündnis Dresden“ (aus DKP, MF/DL, FDJ, RFB, KI, Rote Hilfe, KPD, Rotfuchs, KPD (B), VVN-BdA, KPF/DL, MASCH) alle Organisationen eingeladen hatten, kamen außer KI-Unterstützern nur zwei(!) Genossen. Mögliche Gründe sind die mangelhafte Bekanntmachung der Einladungen innerhalb der Organisationen, aber wohl auch Vorbehalte gegenüber dem Thema. Bekanntlich sind ja nicht Alle, die sich Kommunisten und „Linke“ nennen, Freunde der Parteien neuen Typs und gar Manche verteufeln die 21 Bedingungen, welche Lenin für Kommunistische Parteien formulierte, als „Stalinismus“.
Die Leitsätze hatten wir alle schon im Vorfeld durchgearbeitet. In einem einleitenden Referat stellte Genosse Hillebrenner die historischen Bedingungen dar, unter denen die Kommunistische (III.) Internationale entstand, wie auch ihre Entwicklung bis hin zu ihrer Auflösung 1946. Er stellte dar, wie mit- und nacheinander die drei Säulen der kommunistischen Bewegung (die ideologische, die organisatorisch-strukturelle und letztlich die gesellschaftspolitische) bröckelten und wegbrachen, was letztlich in der verheerenden Niederlage von 1989 ff. endete.

In der anschließenden Diskussion beschäftigten wir uns mit der Analyse der heutigen Bedingungen und der aktuellen Konsequenzen, welche sich aus den 21 Bedingungen ergeben. Natürlich war uns dabei klar, daß wir in diesem Rahmen Probleme nur andenken und Ansätze für die künftige Arbeit finden können.
Wir stellten fest, daß wie 1920 der Revisionismus die größte Bedrohung für die kommunistische Bewegung darstellt und Ursache ihrer Spaltung, Schwäche und Niederlage ist. Und daß deshalb unsere Position „Klarheit vor Einheit“ unabdingbar und unverhandelbar ist und daß in Führungspositionen Kommunistischer Parteien ausschließlich erprobte und erfahrene Genossen mit klarem marxistisch-leninistischen Standpunkt einzusetzen sind. Und daß eine regelmäßige Reinigung des Mitgliederbestandes ebenso notwendig ist wie der Ausschluß von Mitgliedern, welche gegen marxistisch-leninistische Prinzipien verstoßen und parteischädigend wirken.
Die kommunistische Bewegung ist in den meisten Staaten, insbesondere auch der BRD, sowohl quantitativ als auch qualitativ wesentlich schwächer als 1920. Obwohl das Proletariat in der Bevölkerung anteilmäßig immer mehr zugenommen hat, existiert so gut wie kein Klassenbewußtsein. Es ist nur eine Klasse an sich, aber keine Klasse für sich. Daraus ergibt sich für uns die dringende Notwendigkeit, Agitation und Propaganda zu intensivieren und neue Wege zu finden, das Proletariat erst einmal zu erreichen. Dazu gehört die aktive Arbeit in den Gewerkschaften. Nicht mit der Illusion, sie zu revolutionären Kampforganisationen umzugestalten, sondern um Diejenigen zu erreichen, welche noch den bewußtesten Teil des Proletariats bilden. Weiterhin brauchen wir den Kontakt zu antifaschistischen und antikapitalistischen Gruppen überwiegend junger Leute, welche immer wieder beweisen, daß sie durchaus in der Lage sind, für gut organisierte Widerstandsaktionen zu mobilisieren. Deshalb verabredeten wir uns praktischerweise gleich zur Teilnahme an der antifaschistischen Demonstration am übernächsten Tag unter Mitführung des KI-Banners.
Zur Bildungsarbeit wurde vorgeschlagen, ein marxistisch-leninistisches Studium analog dem offen-siv-Fernstudium aufzubauen. Dazu wurden allerdings noch keine konkreten Festlegungen getroffen, aber dies war ja auch eine Bildungsveranstaltung und nicht für Beschlußfassungen vorgesehen. Die nächste reguläre KI-Sitzung findet ja nächste Woche statt.

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