Syrische Rebellen liefern Kriegsvorwand
Washington (APA/ag.) – Die US-Armee trifft Vorbereitungen für einen möglichen Militärschlag gegen Syrien.
Dies räumte US-Verteidigungsminister Chuck Hagel am heutigen Samstag vor Journalisten ein. „Das Verteidigungsministerium hat die Verpflichtung, dem Präsidenten Optionen für alle Eventualitäten zu bieten“, sagte er an Bord eines Militärflugzeugs auf dem Weg nach Malaysia. „Und das erfordert die Positionierung unserer Kräfte, damit sie verschiedene Optionen ausführen können – egal, welche Optionen der Präsident dann auswählt.“ Nach Berichten über einen angeblichen Giftgas-Einsatz durch die syrische Armee verstärkt die US-Armee ihre Präsenz im Mittelmeer. Die Marine habe ihre Präsenz im östlichen Mittelmeer durch ein viertes Kriegsschiff verstärkt, das mit Marschflugkörpern bewaffnet sei. Laut US-Verteidigungsminister Hagel sollen Sicherheitsexperten des Präsidenten an diesem Wochenende im Weißen Haus über eventuelle militärische Maßnahmen beraten. Unterdessen hat Syriens bewaffnete Opposition lautstärker denn je das Klagelied von der unterlassenen internationalen Hilfeleistung angestimmt.
Militärisch zu schwach und politisch zu keiner Lösung unterhalb eines freiwilligen Machtverzichts der Regierungsseite bereit, setzten die Regierungsgegner alle Hoffnungen auf Obamas rote Linie. Die Frage, welcher Seite aus dem Chemiewaffenangriff Nutzen zieht, beantwortet sich somit von selbst. Russland hat laut Berichten der libanesischen Tageszeitung Al-Safir dem UN-Sicherheitsrat während der Dringlichkeitssitzung am Mittwoch Satellitenbilder vorgelegt, aus denen hervorgehe, dass nicht die syrischen Armee, sondern islamistische Freischärler für den Giftgasangriff verantwortlich seien. Wie Al-Safir berichtet, soll der Angriff aus einem Gebiet erfolgt sein, der von der Gruppe Liwa Al-Islam (Banner des Islam) kontrolliert werde. Die Raketen seien von den Terroristen selbst gebaut worden und hätten chemische Kampfstoffe transportiert. Auch Angaben über die Zahl der Todesopfer sind sehr widersprüchlich. Während die Rebellenvertreter von 1300 Toten bei dem Angriff auf einen Vorort von Damaskus sprechen, zählte dagegen die der Opposition nahe stehende und in London ansässige Beobachtungsstelle für Menschenrechte, die sich auf ein Netz aus Aktivisten und Ärzten vor Ort stützt, 170 Tote in den von den Rebellen kontrollierten Vororten . Den Einsatz von Chemiewaffen konnte die oppositionsnahe Organisation nicht bestätigen.
(http://german.irib.ir/nachrichten/nahost/item/225255-syrische-rebellen-liefern-kriegsvorwand)