Die Karawane zieht durch Jena
06/08/2010
Mit dem Trauermarsch „In Gedenken an die 12.000 Toten der Festung Europa“ begann gestern Mittag das Karawane-Festival mit Performance, Demonstration und der offiziellen Denkmals-Präsentation. Letzteres wurde von der Künstlerinnengruppe „Aqua Miserable“ eigens für unser Festival entworfen (siehe Fotos). Die Mauer aus Wasserkanistern stellt zum einen die Grenze zwischen Afrika und Europa dar, zum anderen thematisiert sie die häufig fehlenden Trinkwasserressourcen.
Im Anschluss berichteten einige der angereisten Flüchtlinge über Missstände in den Lagern, Isolation, Widerstand und Selbstorganisation. Diese und weitere Problematiken werden das ganze Wochenende in verschiedenen Ausstellungen, Installationen, Musik, Kino und Theater umgesetzt.
Dem Höhepunkt des Festivals, der Maskeraden-Parade durch die Innenstadt Jenas, schlossen sich zahlreiche Menschen an und brachten den Verkehr für eine Stunde zum Erliegen. Die Afrikanischen Masken, die für das Festival in Nigeria angefertigt wurden, sind Symbole einer Gottheit oder toter Personen, deren Gesichter nicht physisch wahrgenommen oder berührt werden können. In viele Teilen Afrikas sind sie eine hoch verehrte kulturelle Kunst-Performance, die während spezieller traditioneller Feste durchgeführt wird.
Auf dem Karawane-Festival geht es um unsere physische Präsenz und unsere Würde, unsere Lebenserfahrungen und um die der Toten, um unseren Kampf und unseren Widerstand, um Solidarität und Menschlichkeit.
Das komplette Festival wird von uns dokumentarisch festgehalten.
Freundliche Grüße aus Jena,
Ellen Thießen
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
The VOICE Refugee Forum Jena
Schillergässchen 5
07745 Jena
press@karawane-festival.org
(+49) 174 – 96 12 574
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