Ägypten: Reaktionen auf Entmachtung Mursis

«Militärisches Eingreifen in die Angelegenheiten eines jeden Staates ist bedenklich», erklärte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon nach Angaben eines Sprechers am späten Mittwochabend (Ortszeit) in New York. Ban rief zur „Wiederherstellung einer zivilen Staatsführung in Ägypten nach demokratischen Prinzipien“ auf, heißt es dazu weiter. „Die Umgestaltungen in Ägypten befinden sich in einer sehr sensiblen Situation, nachdem die Armee erklärt hat, dass sie die Verfassung zeitweilig außer Kraft gesetzt und den Vorsitzenden des Verfassungsgerichts provisorisch mit der Staatsführung betraut habe – und diese Entscheidungen wurden nicht von Präsident Mursi getroffen“, zitiert der Pressedienst Ban Ki Moon. Der UN-Generalsekretär rief erneut zu Ruhe, Gewaltverzicht, Dialog und Zurückhaltung auf. Der Generalsekretär der Organisation für die Islamische Zusammenarbeit (OIC) Ekmeleddin Ihsanoğlu, rief alle Parteien in Ägypten auf, sich ohne Vorbedingungen an den Tisch zu setzen. İhsanoğlu wies daraufhin, dass seit Anbeginn der Vorfälle die OIC die Parteien zu Versöhnung aufgerufen und für einen Vorstoß des politischen Dialogs appelliert hat. Nach der Entmachtung des ägyptischen Präsidenten Mursi ist der Vorsitzende des Verfassungsgerichts, Mansur, als Übergangspräsident vereidigt worden. Mansur kündigte in Kairo eine enge Abstimmung mit der Armee an, die Mursi gestern Abend nach tagelangen Massenprotesten abgesetzt hatte. Der 67 Jahre alte Jurist soll das Land bis zu Neuwahlen führen. Ein Übergangskabinett unter seiner Leitung soll zudem Verfassungsänderungen ausarbeiten. Zu Zusammenstößen zwischen Anhängern Mursis und dessen Gegnern kam es in der Nacht auf Donnerstag in der Stadt Marsa Matruh im Norden des Landes sowie in Alexandria.

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