EU-Ungarn 2011: Roma flüchten vor Ungarns Faschisten im Jahr 2011 – Erinnerung an 1933
Übt sich auch die schweigende ungarische Bevölkerungsmehrheit und deren EU-Regierung im Jahr 2011, in: nichts sehen, nichts hören, nichts tun?
Ungarns Paramilitärs treffen sich über Ostern in einem Trainingslager. Im selben Ort leben mehrere Hundert Roma. Das Rote Kreuz hat am Freitag Hunderte von Roma vor den Umtrieben der ungarischen Faschisten in Sicherheit gebracht. 300 Frauen und Kinder seien mit Bussen aus dem mittelungarischen Ort Gyöngyöspata weggebracht worden.
Für das Wochenende hat eine faschistische, paramilitärische Gruppierung am Ortsrand zu einem Trainingslager eingeladen. Teilnehmer sollen in Uniformen und mit Gummigeschoss-Waffen erscheinen. Bereits im März 2011 hatte eine andere faschistische Gruppierung den 2.800-Einwohner-Ort drei Wochen lang mit Märschen terrorisiert.
Das rechtsnationalistische Mehrheitsparlament in Budapest hatte Mitte April 2011 ihre neue Verfassung gebilligt, die die Macht der rechtsnationalen Regierungspartei Fidesz festigt und Nachfolgeparteien handlungsunfähig machen soll. [1]
Es liege ihm fern, ahistorisch gleichsetzend eine Schreckensherrschaft wie die in der deutschen NS-Zeit an die Wand zu malen… “Doch diese schnelle ‘Machtergreifung’, die wir jetzt erleben, lässt mich schon denken an die Atmosphäre in Deutschland Anfang 1933: Hitler kam mit etwa 40 Prozent der Stimmen demokratisch an die Macht, und am Ende des Jahres waren es schon 90 Prozent…”. [2]
Ein Leser-Kommentar: “Die ungarischen Faschisten verfügen offenbar über einen beeindruckenden PR-Stab, wenn ich mir die Kommentare hier so anschaue. Faschisten bleiben Faschisten, auch wenn sie demokratisch an die Macht gekommen sind. Und sie werden auch nicht dadurch harmloser, dass zuvor andere Personen aus anderen Parteien versagt haben. Was seit 2010 in Ungarn passiert, ist ein Rückschritt von demokratischen Strukturen hin zu totalitären Strukturen.” (Phönix, in: FR am 30.01.2011)
Quelle vgl.: [1] FR, 22.4.11. Roma flüchten vor Rechtsradikalen.
http://www.fr-online.de/politik/roma-fluechten-vor-rechtsradikalen-/-/1472596/8369694/-/index.html
[2] FR, 27.1.2011. Die Rechtsradikalisierung von Ungarn und anderen Staaten Europas.
http://www.fr-online.de/kultur/debatte/keine-zone-der-freundlichkeit/-/1473340/7129632/-/index.html
22.04.2011, Reinhold Schramm