20.000 Menschen demonstrieren in Montenegro gegen Pro-NATO-Kurs der Regierung
Oppositionelle Parteien, die im Jahre 2006 auch die Sezession Montenegros von Belgrad ablehnten, riefen am Wochenende zu einer Demonstration gegen Wahlfälschung und den Pro-Nato Kurs der Regierung in dem Balkanstaat auf, an der 20.000 Menschen – und damit drei Prozent der Gesamtbevölkerung Montenegros – teilnahmen. Die Demonstration ende nach Zusammenstößen mit der Polizei.
Die Proteste begannen friedlich und schlugen in Gewalt um, als die Demonstrierenden mit der Polizei zusammenstießen. 40 Demonstranten wurden dabei verletzt, der Oppositionsführer Andrija Mandić wurde verhaftet.
Unter anderem warfen die Demonstranten der Regierung vor, alle Wahlen, die in der 2006 als unabhängig erklärten Republik, bisher stattfanden, gefälscht zu haben. Gefordert wurde der Rücktritt der Regierung sowie Neuwahlen.
Ein zentrales Anliegen der Demonstranten war überdies der Pro-NATO-Kurs der Regierung. Montenegro strebt derzeit die Aufnahme in das Militärbündnis an, die im Dezember dieses Jahres erfolgen soll. Demonstranten trugen Plakate mit der Aufschrift „Nein zur NATO“ und „Für militärische Neutralität von Montenegro“. Viele Bürger des Balkan-Staates fühlen sich traditionell Russland verbunden, während die NATO das Land im Jahre 1999 im Zuge des Jugoslawien-Krieges bombardiert hatte. Dabei starben auch Zivilisten, unter ihnen drei Kinder im Alter zwischen zehn und dreizehn Jahren.